Wie bereits angekündigt werde ich einen Vorserienbausatz des 300 SLR für die Spielwarenmesse in Nürnberg bauen. Mit dem Hersteller Tobias Lemke wurde vereinbart, dass ich diesen Bericht online zeige und eventuell gefundene Fehlerstellen zeige bzw. dem motivierten Modellbauer bei Problemen Hilfestellung geben kann.
Der Baukasten präsentiert sich hochwertig und ordentlich verpackt. Bei meinem Prototypen ist die Lackierung nicht ganz perfekt, also falls das Modell in Nürnberg real bestaunt wird, bitte berücksichtigen. Herr Lemke hat mir versichert das die Bausätze für den Handel in guter Qualität ausgeliefert werden.
Bei meiner Bauanleitung handelt es sich um eine Kopie die nicht ideal ist, für die späteren Baukästen sollte hier eine hochwertigere Ausführung beiliegen.
Die notwendigen Schrauben sind sauber in Kleinteilemagazine verstaut.
Bei dem Vorserienmodell wurden die Bauteile in der Styropor-Sektion per Hand markiert.
Die ersten Teile liegen auf dem Tisch und machen einen guten Eindruck:
Damit nichts seitenverkehrt eingebaut wird, gibt es L+R- Marker:
Hier der Vergleich zwischen Papier-und Digitalbauanleitung:
Ich empfehle unbedingt die PDF-Anleitung zu verwenden. Diese wird rechtzeitig als Download auf der Lemke-Seite bereitstehen.
Sobald ich einige Bauteile montiert habe, werde ich in dieser Form Bilder zeigen. Sie werden aus verschiedenen Winkeln gezeigt falls Verständnisprobleme der Zeichnungen durch die Bauanleitung entstehen.
Bei den gelben Pfeilen gibt es immer etwas Wichtiges zu beachten. In diesem Fall müssen die Schrauben gekürzt werden.
Ich werde in diesem Baubericht hauptsächlich mit vernünftigen Bildern arbeiten. Falls es Verständnisprobleme in der Bauphase geben sollte, können sie weiterhelfen.
Der Bau läuft bisher reibungslos, die Bauteile sind von guter Qualität und passen ordentlich zusammen.
Es müssen einige Leitungen verlegt und angeschlossen werden, hier ist die Bauanleitung nicht ganz einfach zu verstehen. Ich hoffe die Fotos helfen weiter.
Vorsicht! Hier ist mir ein Fehler unterlaufen. Das gekennzeichnete Bauteil um um 180° gedreht werden. Falls Euch das beim Baupassiert ist kein Problem, es kann auch später noch geändert werden.
Hinweis: Aufgrund von einigen Anfragen zur Verkabelung habe ich einige Detailfotos ergänzt!
Bei meinem Vorserienmodell gab es wenige kleine Fehlstellen im Lack.
Um das Modell auf der Messe im richtigen Licht zu präsentieren wurde die Außenhaut neu lackiert:
Tolles Detail: Richtige Gummidichtungen für die Blinker.
Auch die Montage der Scheinwerfer ist absolut problemlos. Bei dem Baukasten lassen sich alle Schrauben sehr gut eindrehen. Der Endpunkt ist spürbar und ein Überdrehen kaum möglich.
Das Modell kann in zwei Versionen gebaut werden. Der Unterschied liegt in der Motorhaube. Diesses Modell wird ohne Windabweiser entstehen.
Tolle Qualität bei den Scheibenrahmen. Diese schließen sauber mit der Karosserie ab.
Das Dach ist ein separates Bauteil, dass werksseitig ohne Sicke mit der Hauptkarosserie verbunden ist.
Ich war wirklich erstaunt wie toll das umgesetzt wurde. Es gab bereits Modell wie den Aston Martin DB5 und Mercedes 300SL Flügeltürer, bei denen eine Sicke am Modell war. Diese mussten verschlossen werden und komplett neu lackiert.
Der Zusammenbau der Flügeltüren:
Das Modell in inzwischen sehr weit fortgeschritten, zur Probe durfte die Karosse auf dem Chassis sitzen:
Die Seitenfenster sind funktionsfähig ausgeführt und problemlos zu montieren.
Die seitliche Verglasung wird mittels vier Schrauben befestigt. Sehr gute Lösung!
Der versenkte Türgriff ist mit einer kleines Feder versehen. Um alles zu fixieren muss eine Schraube eingedreht werden. Diese habe ich mit 1mm aufgebohrt da die Schraube sich nicht schön eindrehen hat lassen.
Für eine bessere Funktion den Lack etwas abkratzen.
Die Türen sitzen schön, die Spaltmaße machen einen guten Eindruck.
Die Türscharniere sind so konzipiert das sie die Türe oben halten können.
Auch der Kofferraum kann durch feststellen des Scharniers oben positioniert werden.
Für den Bau der Speichenfelgen gibt es ein Update der Bauanleitung. Dieses werde ich noch einstellen.
Zunächst sei gesagt, keine Angst vor den komplizierten Speichenfelgen. Für das Speichen gibt es eine gut verständliche Anleitung, man sollte sich Zeit lassen und falls man keine Motivation hat, können die Felgen von Lemke als Set einbaufertig nachbestellt werden.
Hier das Update der Bauanleitung Speichenfelgen:
Bitte beachten: Die Speichen müssen mit Sekundenkleber zur Montage fixiert werden.
HOT WATER! Der Wasserkocher macht die Reifen geschmeidig weich und das Aufziehen ist ein Kinderspiel!
Bitte beachten: Um ein schönes Ergebnis zu erzielen ist es wichtig das die einzelnen Speichen in der richtigen Position liegen.
Für das Vereinen des Chassis mit der Karosserie müssen nach Funktionsprüfung der Hauben und Türen mit Tape fixiert werden. ACHTUNG: Die Ersatzräder müssen VOR der Montage Chassis/Karosse in der Kofferraum eingesetzt werden.
Erfahrungsgemäß ist die Montage von Chassis und Karosse sehr heikel und nervig. Hier zum Glück nicht, alles passt hervorragend zusammen und der Stresspegel bleibt im Keller. Diese Schraube sollte zuerst eingedreht werden:
Um die Lackierung nicht zu beschädigen am besten eine gemütliche, weiche Sporthose anziehen und das Modell auf den Beinen ablegen. Alle Schrauben und Werkzeug vorher griffbereit legen.
Dieses Schema zum Fixieren des Chassis scheint mir ideal:
Vordere Fixierung:
Die letzten Bauteile sind für den Unterboden.
Dieser ist Rennwagen typisch voll verkleidet. Die Teile bestehen aus Metall und sind sauber lackiert.
Unglaublich: Alle Schrauben passen auf Anhieb.
Nachtschicht: Die fehlenden Felgen wurden montiert.
Das Modell ist fertig montiert und es gibt bei tollen Wetter Outdoor-Bilder:
FAZIT:
Eines vorweg: Die Wahl für das Modell Mercedes-Benz 300 SLR Uhlenhaut Coupé war natürlich grandios. Dieses Auto ist nicht nur das teuerste der Welt, sondern wahrscheinlich auch eines der schönsten und beliebtesten. Es dürfte sicherlich auf reges Interesse stoßen.
Wie schon zu Anfang erwähnt, habe ich einen Vorserien Bausatz zum Probebau erhalten, und meine Aufgabe war es, zu testen, wie sich die Teile zusammenfügen lassen, beziehungsweise in welcher Qualität das Modell entstehen kann.
Der Anfang war holprig, da ich eine kopierte Bauanleitung in schlechter Qualität erhalten hatte. Bei rund 900 Bauteilen bekommt man da Angst.
Nach einem kurzen Telefonat mit Herrn Tobias Lemke wurde mir eine digitale PDF zugeschickt. Mit dieser konnte man gut arbeiten. Positiv fällt auf, dass die Teile sehr gut passen. Auch die Verschraubungen sind sehr gut umgesetzt. Die Druck- bzw Anzugspunkte der Schrauben sind deutlich spürbar und ein Überdrehen oder Abreißen ist kaum möglich. Natürlich handelt es sich um einen komplexen Bausatz und man muss ein gewisses Maß an Geduld mitbringen. Dieser Bausatz kann nicht mal eben so auf die Schnelle zusammengesetzt werden.
Der Bau macht Spaß, man sieht stufenweise wie das Modell entsteht. Viel Spielraum für das Supern bleibt bei dieser Detailgetreue nicht. Lediglich die blauen Innenraumelemente könnten mit Leder bezogen werden und eventuell eine neue Lackierung kann gemacht werden. Es gibt auch kaum sichtbare störende Schrauben. Diese könnten natürlich auch ersetzt werden.
Der Motor und das Fahrwerk sind derart detailliert umgesetzt, dass man den Eindruck hat man baut ein großes reales Auto. Besonders toll fand ich die Karostoffsitze. Diese sind immer schwer selbst herzustellen und hier bekommt man eine tolle Qualität mitgeliefert.
Welche negativen Bereiche gibt es? Ja, es sind vielleicht die Speichenfelgen, aber nur weil der Bau sehr aufwändig und zeitintensiv ist. Ist die Felge fertig montiert, sieht sie fantastisch aus. Also hier ist einfach nur Geduld und etwas Ruhe gefragt.
Optional können übrigens fertige Felgensätze bestellt werden.
Der Baukasten wird zu einem Preis von 1.198 € angeboten. Diesen finde ich fair und das Preis-Leistungs-Verhältnis geht völlig in Ordnung.
In einem Gespräch hat mir Tobias Lemke verraten, dass noch weitere historische Mercedes Rennsportmodelle geplant sind. Ich freue mich schon darauf und werde natürlich meine eigene Sammlung damit ausstatten.
Wie Sie sicher wissen, bin ich Produzent von Automodellen sowie auch Händler. Natürlich habe ich einige Baukästen vor geordert und werde diese auch zum Verkauf anbieten. Eine kleine Serie von montierten Modellen werde ich auch anbieten. Falls Interesse besteht bitte gerne melden.
In meinem Archiv habe ich zwei Bilder des Originals gefunden:
Das passende Leder ist ebenfalls schon gespaltet auf 0,3mm und fertig zum Einbau.
Zu Messebeginn wurde das Modell in Nürnberg beim Lemke-Stand präsentiert:
Das zweite Uhlenhaut Coupe´ ist heute fertig geworden. Das Modell ist mit blauen Leder ausgestattet und hat eine neue feine Lackierung bekommen.
FIN.