Chassis: BHL3
Brian Listers Genie bestand nicht darin, ein Auto von Grund auf neu zu entwerfen. Zum einen hatte er nicht das Budget, also nutzte er sein Engineering, um vorhandene und erfolgreiche Teile zu überarbeiten. Nachdem Jaguar in den 50er Jahren mehr als jeder andere Hersteller die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte, war er der natürliche Startpunkt.
Lister nutzte den bewährten D-Type-Antriebsstrang und sein Viergang-All-Synchromesh-Getriebe, mit dem das Auto lange genug Beine hatte, um 180 Meilen pro Stunde zu erreichen, ohne den XKD-Motor zu überlasten. Das Lister-Jaguar-Paket, das in einem Stahlrohrchassis untergebracht und entweder in eine Knobbly- oder eine Costin-Legierungskarosserie eingewickelt ist, stellte eine ernsthafte Herausforderung für seine Arbeiten dar, die im Wettbewerb standen.
Trotz eines enttäuschenden Kupplungsausfalls im ersten Rennen zeigte die Gesamtleistung des Autos ein ernstes Potenzial. Einige Wochen später in Goodwood gewann Archie Scott-Brown die Sussex Trophy und startete damit eine Siegesserie in sechs Rennen.
Aufeinanderfolgende Lister-Jaguare rüsteten vom 3,4-Liter- auf 3,8-Liter-XKD-Motor um und fanden bis 1959 Vermögen, wobei sie über 30 Siege erzielten. Da die Vorschriften für Weltsportwagen für 1958 geändert wurden, um eine Hubraumbegrenzung von 3,0 Litern durchzusetzen, hatten sie Schwierigkeiten, an der Spitze zu bleiben. Clubveranstaltungen und regionale Rennen zeigten immer noch, dass das Auto blitzschnell war, aber die besten Tage waren vorbei.
BHL3 war ursprünglich ein 1958er Werk 'Knobbly' Lister-Jaguar und wurde von Scott-Brown erfolgreich eingesetzt. Das Auto gewann zwei Rennen in Snetterton im März als VPP 9 registriert, aber die Montage von klebrigeren Dunlop R5-Reifen verursachte Lenkgetriebe und Armausfälle. Ein anschließender Absturz in Spa erforderte einen vollständigen Umbau auf die aktualisierte und aerodynamischere Costin-Spezifikation von 1959.
Nach dieser Arbeit verließ BHL3 das Werk pünktlich zur Saison '59, angetrieben von dem notwendigen 3,0-Liter-Motor. Nachdem Walt Hansgen und Peter Blond bei den diesjährigen 24 Stunden von Le Mans schon früh stark gelaufen waren, mussten sie sich wegen eines technischen Problems zurückziehen.
Nach der Schließung von Lister im Jahr 1959 verkauft, übernahm BHL3 die bekannte VPP 9-Registrierung und fand bald neuen Ruhm in MGMs The Green Helmet. Die Dreharbeiten begannen mit einem anderen Lister-Jaguar, BHL126, aber als er Schaden erlitt, trat BHL3 in die Bresche.
1961 wurde das Auto in Goodwood in die Whitsun Trophy aufgenommen. Im folgenden Jahr kaufte der Australier Earle Cameron BHL3 und schickte es nach Sydney, wo es mit einem Chevrolet V8 ausgestattet und selten verwendet wurde. 1969 führte Gavan Sandford-Morgan eine teilweise Restaurierung durch, um das Auto in seinem Birdwood Mill Museum in der Nähe von Adelaide auszustellen.
1975 wurde BHL3 an die Goldküste verkauft, wo es für Demonstrationen weiter restauriert wurde. Ein weiterer Verkauf im Jahr 1986 brachte das Auto nach Sydney zurück, wo es sparsam über eine sechsjährige Verwahrung gefahren wurde. Ein neuer Besitzer brachte BHL3 1992 mit Ausflügen beim Goodwood Revival und bei Le Mans Classic zu seinen Rennwurzeln zurück.
Dieser bekannte Lister-Jaguar wird mit einem zeitrichtigen D-Typ-Motor angeboten und bietet eine aufregende Gelegenheit, an einigen der größten historischen Treffen der Welt teilzunehmen.
Mitten in diesem Höhenflug kam: die Katastrophe. Am 18. Mai 1958 traf sich in Belgien, was auf Rennsportwagen Rang und Namen hatte. Der Spa Francorchamps Sports Car Grand Prix war eines der wichtigsten Sportwagenrennen in Europa, entscheidend für die Ausmarchung zwischen den besten der besten. Doch Francorchamps wurde damals als gefährliche Strecke gefürchtet; im Gegensatz zu englischen Pisten gab es dort nirgends Auswege, die einen Fahrfehler verzeihen könnten. Einige Jahre später publizierte Paul Frère in seiner Autobiographie eine geradezu vernichtende Kritik an der Sicherheit auf jener Strecke – aber gleichzeitig auch eine Spitze gegen allzu kämpferisches und rücksichtsloses Duellieren unter Spitzenfahrern unter solch unfallträchtigen Umständen [Paul Frère, «From Starting Grid to Chequered Flag», Batsford, 1962]. Zudem, typisch für Spa, pflegten die Wetterverhältnisse höchst unsicher zu sein, bildeten oft eine trickreiche Situation: An einer Stelle herrschte strahlender Sonnenschein, an einer anderen Stelle des Rundkurses regnete es in Strömen. Und so war es denn auch an diesem 18. Mai: Archie Scott Brown im Lister Jaguar VPP 9 (BHL 3) verpatzte den Start, holte aber schon in der ersten Runde auf und überholte nach weiteren zwei Runden seine vor ihm liegenden Konkurrenten, Paul Frère auf Aston Martin und Carroll Shelby im D-Type. Ab Runde drei lag er in Führung, knapp vor Masten Gregory auf dem Lister-Jaguar der Ecurie Ecosse (BHL 104). Während auf Start- und Zielgeraden völlig trockene Verhältnisse herrschten, prasselte in der Seaman Kurve gerade ein Schauer nieder. Es war in der 5. Runde. Archie verlor die Bodenhaftung, schleuderte gegen eine falsch platzierte Signaltafel, die Vorderräder wurden weggerissen, der Lister drehte sich und kam schliesslich an einer Böschung zum Stehen. Benzin strömte aus und entzündete sich. Die an diesem Wagen verwendete Elektron-Haut fing also gleich Feuer und brannte lichterloh, als die Helfer angerannt kamen. Trotz mutiger und rascher Hilfe bei der Bergung des Fahrers durch Polizei und Marshalls, waren seine Verbrennungen derart, dass keine Hoffnung mehr bestehen konnte. Am Abend des nächsten Tages starb W. A. Scott Brown im Alter von gerade 31 Jahren, ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben. Ein ausserordentlicher Rennfahrer war dahin gegangen. Obwohl er mit schweren Behinderungen geboren worden war, waren seine sportlichen Leistungen und Erfolge derart, dass in jenem Zeitpunkt bei Sportwagenrennen ihm nur wenige ebenbürtig waren. Die grossen Piloten der ausgehenden 50er Jahre, Fangio, Moss, Frère, Bueb, Halford, Gregory, Salvadori, Hawthorn, Collins, Brooks, Hansgen, Blond, Clark, McLaren, Flockhart, und wie sie alle hiessen, zollten ihm höchste Ehre.
Mein Vorhaben ist natürlich der Bau eines authentischen Modell im Maßstab 1/8. Der Rennwagen gefällt und die Geschichte fasziniert. Ganz besonders der Wagen mit der ChassisNo: BHL3
Das Auto befindet sich derzeit in der Konstuktion:
Das nächste update der Konstruktion:
Korrektur an den hinteren Fendern:
Heute konnte die CAD Konstruktion abgeschlossen werden. Jetzt fehlen noch die Fotoätzteile, Decals und Stempel für die Scheibe.
Zwei Punkte am Lister sind mir unklar und falls jemand über die Informationen verfügt, wäre ich für Infos dankbar. Punkt 1: Auf der linken Seite befindet sich ein Aufkleber in Form eines Pokals. Wer weiss etwas darüber?
Punkt 2 befindet sich ebenfalls auf der linken Seite. Hier scheint es einen kleinen Lufteinlass zu geben. Vielleicht um die Auspuffanlage zu kühlen??
Infos bitte einfach an finemodelcars@gmail.com schicken. Danke!
Nach einem kleinem update sind die Daten fertig für den 3D-Druck:
Heute sind die Druckteile eingetroffen:
Fertig zum Fillern:
Die vernickelten Messingteile:
Das Chassis und Karosse sind gefillert. Zunächst habe ich begonnen die Nieten im Interior zu setzten:
Lightweight Pedale:
Im Aufbau: Dashboard
Nach dem Schleifen der Karosserieteile werden die Nieten gesetzt:
Um den "Stand" zu prüfen wurden die Räder montiert. Die Vorderräder sind lenkbar ausgeführt:
Wilder Arbeitstisch: Dashboard under construction
Lister wurde damals von BP (British Petrol ) gesponsert und somit wurden auch diese Farben verwendet.
Der Farbcode findet sich bei den britischen RAL Farbtönen.
Heute wurde die erste Farbschicht lackiert:
Heute kam der lackierte Body auf den Tisch:
Probeweise mit Chassis ( Body bereits angeschliffen für Klarlack ):
Passt alles sehr gut zusammen.
Vorbereitung für den gelben Streifen:
Für ein sattes unverfälschtes Gelb wurde mit weißer Farbe vorher lackiert:
Das Ergebnis:
Die komplette Verglasung wurde heute tiefgezogen:
Die bereits lackierten Schweller haben die Hitzeschutzbleck/Abdeckung aus Neusilber bekommen.
Das Lenkrad entsteht aus zwei Reinteile (Lenkradkranz+Nabe) und den Speichen aus einem Fotoätzteil.
Später kommt noch das LISTER-Logo in die Mitte.
Die Karosserie wartet noch auf die Decals und den Klarlack. Hier aufgesetzt um die Passung zu prüfen.
Die Scheiben wurden ebenfalls grob zugeschnitten und erst in der Endmontage passgenau gemacht.
Das Dashboard ist fertig und fest montiert. Das Lenkrad hat sein "LISTER"- Emblem bekommen.
Die zweite Schicht Klarlack in Vorbereitung:
Leider gab es massive Probleme mit Silikon. Der Body wird Morgen geschliffen und nochmals mit Klarlack lackiert.
Das Problem mit den Silikonlöchern war leider zu massiv und deshalb muss der Lackaufbau komplett neu gemacht werden:
Nach dem Abschleifen der laten Lackschicht der neue bereits geschliffene Filler:
Die komplette Lackierprozedur nochmal:
1. BP Green
2. Schleifen für Dekor
3. Abdecken
4. Gelben Streifen lackieren
5. Folie runter und alles checken:
6. Klarlack sauber auf Verlauf lackieren:
Jetzt bin ich auf dem Stand vor einer Woche, morgen sollte die Endmontage starten.
Nachdem heute morgen das Finish vom Lack erledigt war, konnte ich die Scheiben einbauen:
Die Karosserie ist jetzt fest mit dem Chassis verbunden:
Die Scheinwerfergläser und Außenspiegel sind ebenfalls montiert:
Hier die Montage der Rückleuchten und Lederriemen der Motorhaube:
Nummernschild und Lister-Emblem auf der Motorhaube:
Das Anbringen der hinteren Startnummer war etwas kniffelig. Hier war kalkfreies Seifenwasser, Fön und vier Hände nötig. Dank meiner netten Frau sitzen diese jetzt perfekt faltenfrei!
Nach den letzten Detailarbeiten und akribischem säubern ist das Modell fertiggestellt:
FIN.